Häufig gestellte Fragen zur Gestalttherapie
Die Gestalttherapie ist ein tiefenpsychologisches Verfahren, das seit vielen Jahrzehnten seine Anerkennung im psychosozialen Bereich gefunden hat. Der aus der Gestaltpsychologie stammende Begriff Gestalt meint, dass ein Ganzes mehr ist als die Summe seiner Teile und bezieht dieses auch auf den Menschen.
Das zentrale Ziel der Gestalttherapie ist die Selbstverwirklichung des Menschen, die (Wieder-) Anbindung an sein Wesen jenseits des Geprägten. Alte Prägungen stehen manchmal der Entfaltung des ganzen Potenzial eines Menschen im Wege. Die Gestalttherapie erstrebt die Integration von widerstreitenden Impulsen innerhalb einer Person, Wiederaneignung von verlorengegangen Anteilen.
Der Gestaltfokus liegt auf Bewusstheit und Ver-ant-wort-ung im Kontakt mit sich sellbst, dem Anderen und der Umwelt. Der Zugang im therapeutischen Setting ist experientiell und experimentell, d. h. die Klienten erfahren ihre Realitäten existenziell im Hier und Jetzt mit Respekt vor dem Gewordenen. Das Hier und Jetzt ist ein Grundkonzept der Gestalttherapie. Nur das Hier und Jetzt ist wirk-lich (nur davon geht Wirkung aus). Nur in der Gegenwart können wir die Vergangenheit erinnern, und nur in der Gegenwart können wir die Zukunft gestalten. Ohne Gegenwart würden wir die Zukunft wie unsere Vergangenheit gestalten. Vergangenheit und Zukunft sind nur in der Gegenwart erlebbar.
Was passiert gerade? Wie passiert es? Das sind die Hauptfragen von Gestalttherapeuten. Das Warum ist in der Gestalttherapie verpönt, weil es zu Rationalisierungen führt und der gegenwärtigen Erfahrung im Wege steht. Der berühmte Spruch des Begründers der Gestalttherapie Fritz Perls: „Ich verlor meinen Verstand und kam zu Sinnen“ ist sicherlich dabei eine Übertreibung.
Nichts. Der Begriff der Gestalt stammt aus der Wahrnehmungspsychologie und bezeichnet die Wahrnehmung eines Phänomen, das sich im Moment der Wahrnehmung in den Vordergrund stellt. Beispiel: selektive Wahrnehmung.
Der Körper drückt unbewusste Wünsche und Bedürfnisse aus. Die Gestalttherapeutin oder der Gestalttherapeut lenkt die Aufmerksamkeit der Klientin oder des Klienten auf seine eigene Körpersprache und hilft ihm so, die verborgenen Körpersignale für sich zu entschlüsseln.
Ausbildungskonzept
Täglich sind wir äußeren Einflüssen ausgesetzt, sei es im Beruf, in der Familie unter Freunden und unser Körper geht permanent in Resonanz mit diesen Erlebnissen ohne ein bewusstes Erleben. Kommt es zu anhaltenden belastenden Situationen, ist die Resonanz sehr stark und unser Körper oft alleine nicht mehr in der Lage sich zu regulieren und es kann zu physischen Symptomen oder funktionalen Störungen kommen, wie zum Beispiel Magenschmerzen, Spannungskopfschmerzen usw. Der ganzheitliche Ansatz der Gestalttherapie bietet die Möglichkeit die Verbindung von Erleben und Resonanz in unserem Körper wieder bewusster werden zu lassen und die Selbstregulation wieder anzuregen, um die Balance wieder herzustellen. Verschiedene Techniken werden in dieser Psychosomatikreihe vorgestellt, die dem Klienten die Möglichkeit bieten, achtsamer und bewusster den Kontakt mit sich und der Umwelt zu erleben.
Kunsttherapie
Die Auseinandersetzung mit Farben und Formen lässt eine Begegnung mit den eigenen Gefühlen zu und stärkt intuitive und kreative Kompetenzen. Der Zugang zu inneren Bild- und Symbolwelten wird u. a. über die Meditation, Imaginationstechniken und Traumarbeit geschaffen.
Hinweis: Für diese kunsttherapeutischen Prozesse sind keine maltechnischen Vorkenntnisse erforderlich.
Zielgruppe
Diese Weiterbildung richtet sich an Therapeutinnen und Therapeuten.
Folgende Inhalte werden vermittelt:
- Medizinisches Basiswissen zur psychosomatischen Diagnostik
- Gestalttherapeutische Arbeit mit dem Symptom
- Kreative Arbeit mit dem Symptom
- Das Symptom als Lösungsversuch – der hypnosystemische Ansatz
Ausbildungsverlauf
Themen | Inhalt | Termin |
---|---|---|
Seminar I | Psychosomatik, Gestalttherapie – Medizinisches Basiswissen | 14.12.2018 bis 15.12.2018 |
Seminar II | Psychosomatik und Gestalttherapie |
wird noch bekannt gegeben |
Seminar III | Kunsttherapie | wird noch bekannt gegeben |
Seminar IV | Das Symptom als Lösungsversuch im hypnosystemischen Konzept |
wird noch bekannt gegeben |
Ihre Vorteile bei diesem Ausbildungsgang
Persönliche Arbeitsatmosphäre
Kompakte und anwendungsnahe Wissensvermittlung
Supervision der eigenen therapeutischen Arbeit und Fallstudien
Individuelle Betreuung durch den Dozenten/in
Ausführliche Feedbackgespräche zur Selbstreflexion
Förderung von Teamfähigkeit und Kreativität
Therapeutische Übungen in kleinen Praxisgruppen
Ausbildungsurkunde nach erfolgreicher Teilnahme
Kosten der Ausbildung
- Seminarzeiten: Freitags 15 – 21 Uhr (1 Std. Pause), Samstags 09 – 15 Uhr mit Pausen
Weiterführende Informationen zur Ausbildung
Die Anrechnung von Bildungsschecks ist ebenfalls möglich. In begründeten Einzelfällen können die Seminare auch einzeln gebucht werden. Teilnahmegebühr je Einzelseminar EUR 250,00. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf.
Es gelten unsere allgemeinen Seminarbuchungsbedingungen, die auf Anfrage eingesehen werden und im Rahmen der Buchungsbestätigung übersandt werden.
Literaturempfehlungen als Ergänzung zur Ausbildung

Lebensmut bei schwerer Krankheit
von Lothar Kuschnik